26. Oktober 2020

Kein zweiter Lockdown – schnelle, pragmatische Lösungen müssen her! 

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Selbständige und das Kleingewerbe haben während der 1. Covid-19 Welle im Frühling ihre Reserven aufgebraucht. Damit die vom Bundesrat und den Kantonen angekündeten Schutzmassnahmen nicht im Massenkonkurs enden, müssen selbständig erwerbende Personen und KMU gezielt und schnell unterstützt werden. «Der Gewerbeverein» befürwortet Investitionen ins Contact-Tracing, Teilmieterlasse der Geschäftsmieten und die Weiterführung der Kurzarbeit. Die Auswirkungen eines zweiten Lockdowns wären für die KMU hingegen verheerend.

In den letzten Tagen haben Bundesrat und Kantone die Schutzmassnahmen mehrfach verschärft. «Der Gewerbeverein – wir unternehmen» steht hinter dem Schutz der Bevölkerung. Gleichzeitig ist die Situation für viele KMU und selbständig erwerbende Personen äusserst angespannt. Die über die Jahre angehäuften finanziellen Reserven wurden mit dem Lockdown im Frühling meist restlos aufgebraucht. Ein zweiter Lockdown würde für viele Unternehmen das Aus bedeuten. Deswegen ruft «Der Gewerbeverein» Bund und Kantone auf, die betroffenen Unternehmen mit einem Umsatzausfall zu entschädigen.

«Der Gewerbeverein» wir unternehmen schlägt eine faire, kluge und individualisierte Entschädigung für den Umsatzausfall vor:

Umsatz der letzten 5 Jahre wird mit diesem Jahr verglichen.

Analog zu den Selbständigen eine Art Umsatz-Taggelder abzüglich Fixkosten, Versicherungsbeiträge, weitere Entschädigungen, Mieterlasse und Kurzarbeitbeiträge als Differenz ausbezahlt.

Wer bezahlt die Quarantäne?

Nach wie vor gibt es Lücken bei wichtigen finanziellen Ausfällen verursacht durch die Corona-Pandemie: Wer bezahlt den Ausfall von Mitarbeitenden, die zu Hause isoliert auf Covid-Test-Resultate warten? Wer bezahlt den Ausfall von Personen, die zwar gesund sind, jedoch wegen Kontakt mit einer positiven Person präventiv in Quarantäne mussten? Wer bezahlt den Ausfall von Arbeitnehmenden, wenn die Fremdbetreuung der Kinder vermehrt nicht gewährleistet ist oder erneut Homeschooling eingesetzt wird? Wie können solche Entschädigungen rasch und unbürokratisch ausbezahlt werden, damit keine zusätzlichen finanziellen Engpässe entstehen? «Der Gewerbeverein» ist bereit, zusammen mit nationalen und kantonalen Regierungsvertreter*innen Lösungen zu erarbeiten, die von den KMU mitgetragen werden.

Einheitliche Massnahmen für effiziente Bewältigung der Krise

Jede Runde neuer Schutzmassnahmen ist verbunden mit der Erarbeitung und/oder Umsetzung von Schutzkonzepten. Deswegen sind einheitliche und verbindliche Massnahmen zentral, um die knappen Ressourcen nicht noch weiter zu strapazieren. «Der Gewerbeverein» befürwortet aus diesem Grund eine nationale Strategie zur Bewältigung der Krise unter Federführung des Bundes. Die Kantone werden aufgefordert, sich mit dem Bund zu koordinieren.

Verschwinden einzelner Branchen verhindern

Nicht alle Branchen sind gleich stark von den Folgen der Pandemie betroffen. Um eine vielfältige Wirtschaftslandschaft auch in Zukunft zu gewährleisten, ruft «Der Gewerbeverein» Bund und Kantone auf, Unterstützungsgelder für die besonders stark betroffenen Branchen wie beispielsweise Kultur, Gastronomie, Mode, Veranstaltungen, Sport und Reisen bereit zu stellen.

Immer mehr Unternehmen vor dem Konkurs

«Der Gewerbeverein» unterstützt die selbständig Erwerbenden und die Kleinunternehmen mit Beratungen und Informationen. Trotzdem häufen sich Meldungen von Mitgliedern, die kurz vor dem Konkurs stehen. Es besteht ohne Zweifel dringender Handlungsbedarf.