14. Januar 2022

Nein zur Abschaffung der Stempelsteuer

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«Der Gewerbeverein» lehnt die Abschaffung der Stempelsteuer ab. Von der steuerlichen Entlastung profitiert der Finanzplatz und Grosskonzerne, nicht aber KMU.

Die Mitglieder von «Der Gewerbeverein» haben sich mittels Partizipationsverfahren deutlich gegen die Abschaffung der Stempelabgaben ausgesprochen und empfehlen der Stimmbevölkerung, am 13. Februar 2022 ein Nein in die Urne zu legen. 

Die Stempelabgaben wurden von rund 100 Jahren eingeführt, um einen Ausgleich zu schaffen und den sonst weitgehen von der Besteuerung befreiten Finanzplatz zu besteuern. «Wir von «Der Gewerbeverein» sind überzeugt, dass alle Wirtschaftsplayer:innen gleich behandelt werden sollten und die gezielte Aufhebung von Steuern bei einzelnen Player:innen nicht fair ist», sagt Michel Gygax, Co-Präsident von «Der Gewerbeverein».

Nein zu einem weiteren Steuergeschenk für Grosskonzerne

Konkret zur Abstimmung kommt am 13. Februar 2022 die Emissionsabgabe. Sie beträgt 1% und wird vom Bund auf die Ausgabe beispielsweise von Aktien und Genossenschaftsanteilen von inländischen Unternehmen erhoben. «Der Abbau der ersten Stempelsteuer-Tranche, der Emissionsabgabe auf Eigenkapital, geschieht ohne Not, denn nur 0,25 % aller Unternehmen in der Schweiz sind von der Zahlung dieser Abgabe betroffen. KMU, also kleine und mittlere Unternehmen, würden nicht von der Steuerbefreiung profitieren», sagt Aline Trede, Co-Präsidentin von «Der Gewerbeverein». 

KMU zahlen für die Steuerausfälle

Bei Annahme des Gesetzes drohen 250 Millionen Franken Einnahmeausfälle für den Bund. Dieses Geld wird jedoch aktuell dringend für andere Projekte benötigt: Auffangen und Bewältigen der wirtschaftlichen Folgen der andauernden Corona-Pandemie, von der viele Schweizer KMU sehr stark betroffen sind; die Umstrukturierung der Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft oder für die Ausbildung von Personen, die wegen dem Fachkräftemangel dringend benötigt