Stand der Umsetzung der Agenda 2030: Treffen mit Daniel Dubas
Am 2. Dezember 2024 präsentierte Daniel Dubas, Delegierter des Bundesrates für die Agenda 2030, eine Bilanz der Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in der Schweiz. Ein Rückblick auf die wichtigsten Erkenntnisse seiner Ausführungen.
Bedeutende Fortschritte in mehreren Bereichen
Wirtschaftswachstum und Innovation
- Wirtschaftliche Produktivität: Zwischen 2000 und 2022 stieg die Gesamtproduktivität in der Schweiz jährlich um durchschnittlich 1 %.
- Innovation: Im Jahr 2022 belegte die Schweiz den ersten Platz im globalen Innovationsindex und übertraf damit alle EU-Länder und andere bewertete Staaten.
- Unterstützung von Unternehmen: Der Bundesrat hat Massnahmen ergriffen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die administrative Belastung für Unternehmen zu reduzieren.
Biodiversität
- Ausgaben für Biodiversität: Die Investitionen in den Schutz der Biodiversität steigen kontinuierlich.
- Schutzgebiete: Obwohl das Ziel der Biodiversitätskonvention 2020 (17 % der Landfläche geschützt) nicht erreicht wurde, hat sich der Anteil geschützter Flächen auf 13,4 % erhöht.
- Kunming-Montreal-Rahmen: Verabschiedung eines ehrgeizigen globalen Rahmens für die Biodiversität.
Gesundheit und Bildung
- Gesundheit 2030: Die nationale Gesundheitsstrategie verfolgt einen erweiterten Ansatz mit neuen Prioritäten.
- Bildung: Das Schweizer Bildungssystem bildet eine solide Grundlage für eine gerechte Gesellschaft.
Grosse Herausforderungen bleiben
Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft
- Ressourcenverbrauch: Im Jahr 2021 betrug die materielle Ressourcennutzung der Schweiz 138,4 Millionen Tonnen, was seit 2000 nur eine geringe Verringerung von -1,2 % bedeutet.
- Kreislaufwirtschaft: Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft verläuft weiterhin schleppend, insbesondere in den Bereichen Abfallreduktion, Wiederverwendung und ökologisches Design.
Biodiversität und Umwelt
- Rückgang der Biodiversität: Die Artenvielfalt in Wiesen und Weiden nimmt weiter ab.
- Gewässer: 24 % der Schweizer Gewässer weisen einen unzureichenden ökologischen Zustand auf.
- Invasive Arten: Die Verbreitung invasiver Arten nimmt zu und gefährdet lokale Ökosysteme.
Soziale Ungleichheiten und Armut
- Armut: Im Jahr 2021 lebten 8,7 % der Bevölkerung, etwa 745.000 Menschen, unter der Armutsgrenze.
- Auswirkungen von Krisen: Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben Probleme wie soziale Ungerechtigkeit, Zugang zu Wohnraum und Chancengleichheit verschärft.
Fazit: Beschleunigung der Anstrengungen notwendig
Trotz bemerkenswerter Fortschritte in einigen Bereichen betonte Daniel Dubas, dass das Umsetzungstempo nicht ausreicht, um die Ziele der Agenda 2030 zu erreichen. Es sind Anpassungen erforderlich, um den Herausforderungen in den Bereichen Biodiversität, Reduktion sozialer Ungleichheiten und Kreislaufwirtschaft wirksam zu begegnen.
Das Engagement von Unternehmen, Institutionen und der Zivilgesellschaft wird entscheidend sein, um diesen Übergang zu einem nachhaltigen Zukunftsmodell erfolgreich zu gestalten. Die Schweiz hat die Fähigkeiten und Ressourcen, ein Vorbild für nachhaltige Entwicklung zu werden – doch die Zeit drängt.