28. Oktober 2025

Wie und warum eine Kreislaufwirtschaft in unserem Unternehmen integrieren?

Die Kreislaufwirtschaft wird oft als Alternative zum klassischen linearen Modell – produzieren, konsumieren, entsorgen – dargestellt. Doch sie ist weit mehr als ein Trend: sie ist eine Notwendigkeit. Denn in der aktuellen Dynamik erschöpfen unsere Produktions- und Konsummuster knappe Ressourcen, verschärfen die CO₂-Belastung und gefährden wirtschaftliche Stabilität.

Für Unternehmen ist das Integrieren der Kreislaufwirtschaft nicht nur die Wahrnehmung von Corporate Social Responsibility (CSR) - oder Image-Thema, sondern eine strategische Chance: Kosten senken, Risiken minimieren und die Beziehung zu Kund:innen stärken.

Warum zur Kreislaufwirtschaft wechseln?

Versteckte Kosten reduzieren
Durch das Verlängern der Lebensdauer von Geräten, Wiederverwendung, Reparaturen und Ressourcenteilung lassen sich Ausgaben für ständige Erneuerung und Entsorgung stark verringern.

Kund:innen binden
Wenn Produkte und Services so gestaltet sind, dass sie reparierbar, langlebig, modular oder in Rückkaufprogramme eingebunden sind, entsteht Vertrauen. Menschen, die wissen, dass ihr Kauf Bestand hat, bleiben eher treu.

Talente gewinnen und halten
Mitarbeitende suchen heute zunehmend nach einem Sinn im Beruf. Wer in Kreislaufwirtschaft investiert, sendet ein starkes Signal: Wir denken langfristig und verantwortungsvoll.

Regulatorische Entwicklungen vorwegnehmen
Der Druck auf ökologische Verantwortung steigt politisch und gesellschaftlich. Wer früh beginnt, ist vorbereitet, statt überrascht.

Wert neu definieren
Die Kreislaufwirtschaft liefert Geschäftsmodelle jenseits des reinen Verkaufs: Service statt Besitz, Wartung statt Austausch, Wiederverwendung statt Neukauf.

Wie konkret starten?

Beschaffung überdenken: Lieferant:innen auswählen, die Reparierbarkeit, Ersatzteile und Langlebigkeit garantieren.

Abfälle minimieren: Interne wie externe Rücknahmesysteme entwickeln (Wiederverkauf, Spenden, Upcycling).

Ressourcen teilen: Geräte, Maschinen oder Infrastrukturen gemeinsam nutzen statt mehrfach vorhalten.

Design neu denken: Produkte modular, reparaturfreundlich, mit recyclebaren Materialien gestalten.

Mitarbeitende sensibilisieren: Nur mit gelebtem Bewusstsein auf allen Ebenen funktioniert Kreislaufwirtschaft.

Lass uns mit deinen Fragen beginnen

  • Sind unsere Produkte oder Dienstleistungen auf Langlebigkeit ausgelegt?
  • Was passiert mit Geräten, wenn sie veraltet sind?
  • Können wir Ressourcen mit Partner:innen teilen?
  • Wie stark beruht unser Geschäft heute noch auf dem „Produzieren – Verkaufen – Wegwerfen“-Prinzip?
  • Wo liegt unser Potenzial, Werte anders zu schaffen?
  • Sind wir bereit, transparente Kreislaufprozesse zu zeigen?
  • Wie sehr spielt Nachhaltigkeit in unserer Innovationsstrategie eine Rolle?

Schlussfolgerung

Kreislaufwirtschaft in ein Unternehmen zu integrieren heisst nicht, lediglich „etwas Gutes“ für die Umwelt zu tun. Es ist eine kalibriert strategische Entscheidung, die ökologische, ökonomische und soziale Vorteile vereint: weniger Abfall, geringere Kosten, stärkere Kundenbindung, besseres Image.

Auch wenn viele grosse Unternehmen weiterhin auf Wachstum und Konsum setzen — wir wissen: Immer mehr zu besitzen, macht nicht glücklicher. Es ist die Bewusstheit unseres Handelns, die zählt.

Du weisst nicht, wie du starten solltest? Der Gewerbeverein bietet eine Helpline Kreislaufwirtschaft an – ein kostenloser Dienst, mit dem du Fragestellungen klären, strategisch begleitet werden oder mit Expert:innen vernetzt werden.


➡️Zur Helpline Kreislaufwirtschaft