07. April 2023

Zinserhöhung der Covid-Kredite nicht tragbar – Der Bundesrat muss seinen Entscheid rückgängig machen 

Als Vertreter von nachhaltig wirtschaftenden KMU in der Schweiz kritisiert [Der Gewerbeverein] den Entscheid des Bundesrats scharf. Wir fordern den Bundesrat auf, die Zinsen der Kredite für mindestens ein weiteres Jahr auf 0% belassen. 

 

Der Bundesrat gab am vergangenen Wochenende die jährlichen Zinssätze für die noch ausstehenden Covid- Notkredite bekannt und hat beschlossen, ab dem 31. März 2023 die Zinsen von 0 auf 1.5 Prozent für Kredite bis 500'000 Franken und für Kredite ab 500'000 auf 2 Prozent zu erhöhen.

Zinserhöhung infolge wirtschaftslage

 

Die Erhöhung der Zinsen ist gemäss Angaben des Bundes auf die aktuelle Wirtschaftssituation und die Leitzinserhöhung der SNB zurückzuführen. Zudem soll die Zinserhöhung der Covid-Notkredite Anreize für die Rückzahlung der Kredite schaffen. Weiter sei gemäss Angaben der Seco (Staatssekretariat für Wirtschaft) die Wirtschaftskrise in Folge der Pandemie grösstenteils überwunden.

Unhaltbarer Entscheid

 

Dieser Entscheid ist unhaltbar und muss rückgängig gemacht werden. Beim Vergeben der existenzsichernden Corona-Notkredite während der Pandemie im Jahr 2020 wurde tausenden von KMU-Inhaber:innen Rücksichtnahme und Unterstützung in der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise versprochen. Nach zwei Jahren ist von diesem Versprechen nicht mehr viel zu spüren. [Der Gewerbeverein] ist enttäuscht über diesen Schritt, und lanciert heute eine Petition an den Bundesrat und die Parlamente.

Aus Sicht von [Der Gewerbeverein] sind keine Anreize für eine schnellstmögliche Rückzahlung der Kredite nötig. Es fehlt nicht am Willen der Unternehmen, vielmehr leiden viele Schweizer KMU wie auch Klein- und Kleinstunternehmer:innen nach wie vor unter den Folgen der Corona Krise. Gerade in der Gastronomie und im Detailhandel sind die Auswirkungen der Krise auf Liquidität und Umsätze der Pandemie noch lange nicht vorbei. Neben der allgemeinen Teuerung, die in vielen Branchen, mitunter dem Gastgewerbe, nur bedingt an die Kund:innen weitergegeben werden kann, führen diese Zinserhöhungen zu einer grossen Belastung für viele Betriebe. Hinzu kommen die neuen Realitäten mit viel mehr Kartenzahlungen, was die Gebühren-Zahlungen für viele KMU vervielfacht hat.

[Der Gewerbeverein] bedauert den Entscheid des Bundesrats sehr, gerade auch vor dem Hintergrund der erst kürzlich vergebenen Milliardenkredite zur Rettung der Grossbank Credit Suisse.
 

Hier geht es zur Petition

 

Für Stellungnahmen und Rückfragen stehen unsere Vorstandsmitglieder zur Verfügung:

Deutsch:

- Aline Trede, Co-Präsidentin von [Der Gewerbeverein] und Mitinhaberin Büro Albatros, +41 77 411 23 91

- Michel Gygax, Co-Gründer von [Der Gewerbeverein] und Geschäftsführer von KG Gastrokultur GmbH, +41 76 414 68 15

Français: 

Christophe Barman, Co-Président de la [Fédération suisse des entreprises] et co-fondateur de Loyco SA, +41 79 462 51 44
 


Fotocredit: Marcel Strauss