Gemeinwohl-Ökonomie: Wirtschaft mit Zukunft
von Markus Ming
Laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung vom Juli 2010 wünschen 88 Prozent der Deutschen und 90 Prozent der Österreicher:innen eine „neue Wirtschaftsordnung“. Mit der Gründung von «Der Gewerbeverein» haben auch Schweizer Unternehmer:innen bekundet, dass sie sich für eine andere Wirtschaft einsetzen wollen. Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) könnte ein Weg sein, hin zu einer neuen nachhaltigen Wirtschaftsordnung.
GWÖ strebt ein enkeltaugliches Leben an und respektiert dabei die planetaren Grenzen. Sie dient einzig der Förderung der gemeinsamen Wohlfahrt. Weder Menschen noch Natur sollen ausgebeutet werden. GWÖ ist daher weit mehr als nur eine neue Wirtschaftsordnung. Sie ist Teil eines nachhaltigen ethischen Gesellschaftsmodells.
Utopie? Will die GWÖ bewährte marktwirtschaftliche Prinzipien aushebeln? Nein. GWÖ steht für eine soziale Marktwirtschaft, welche individuelle und gesellschaftliche Bedürfnisse befriedigt. Im Unterschied zur kapitalistischen Marktwirtschaft bezweckt aber die GWÖ nicht die Mehrung von Kapital, sondern die Förderung der gemeinsamen Wohlfahrt. Gemessen wird der Erfolg anhand der Gemeinwohl-Bilanz. Sie wird zur eigentlichen Hauptbilanz während die heute gängige finanzielle Unternehmensbilanz zur Nebenbilanz wird. Die GWÖ-Bilanz soll zukünftig auch für die Vergabe von Krediten oder für die Ermittlung der Steuern dienen. Hauptsächlich gilt sie aber als Richtschnur für nachhaltige Unternehmensführung.
Geht das überhaupt? Ja. In der Schweiz haben bereits mehrere UnternehmerInnen eine GWÖ-Bilanz für ihren Betrieb erstellt, weltweit sind es bereits über 600.
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